Wir könnten nun hier einen Zeitungsartikel nach dem anderen veröffentlichen, müssen dies aber nicht, denn das Fazit ist in allen Medien das gleiche: Der Runde Tisch hat eine komplette Nullrunde hingelegt, eine Null-Bilanz wurde gezogen, mich macht das sprach- und mutlos. Viele von uns älteren Semestern werden es wohl nicht mehr erleben, dass unser Leid anerkannt wird und wir dafür, in welcher Weise auch immer, „entschädigt“ werden. Vielleicht warten unsere Politiker ja nur darauf, dass sich die Zahl der Betroffenen sexualisierter Gewalt in der Kindheit „von selbst“ erledigt, indem sie wegsterben?
Und doch: Wir können nicht zusehen, wie unsere Volksvertreter die Dinge aussitzen. Lasst uns Nägel in ihre Sitze schlagen, und zwar von unten nach oben!
Warum nur immer von institutionellen und kirchlichen Missbrauch in den Medien die Rede ist. Ganz einfach – weil das Dummvolk so einen Buhmann, einen Zornableiter geboten bekommt. Ist doch super, das schlägt Wellen, das kauft Doofbürger – da steigt die Auflage!
Noname Papa von… oder Tante, Onkel von (Opfer namenlos) ist doch langweilig, liest doch kein Schwein.
Nur wenn es eine Schlagzeile von familiären Monstertäterdarstellungen zu berichten gibt, ja dann tischt man auf, das geilt den Doofbürger auf, und er kauft.
So sieht die traurige Realität aus. Von den Medien darf man hier nichts erwarten, die Richtigstellung muss schon im eigenen Umfeld verbreitet werden, und wenn wir als Betroffene das nicht tun, wird es für uns und die zukünftigen fam. Opfer niemand berichtigen.
Das ist ja das, was so aufreibend ist, dass wir, die wir selbst Betroffene sind und unser Leben lang damit geschädigt sind in fast allen Bereichen, auch noch selbst für Aufklärung, für Prävention, für Anlaufstellen usw. sorgen müssen, damit wenigstens die zukünftigen Opfern nicht wie wir einst vollkommend alleine im Regen stehen gelassen werden.
Und das alles, weil der Staat seinen Pflichten nicht nachkommt. Ich könnte….
Recht hat ’se, die Birgit!