Die ARD geht das schwierige Thema mit dem Thriller „Operation Zucker“ gekonnt an – und wird von der Freiwilligen Selbstkontrolle gebremst. Jetzt werden zwei Versionen gesendet: um 20.15 Uhr eine optimistischere, nach Mitternacht das düstere Original. Weiterlesen…
Ich hatte den Chat verfolgt und immer wieder wurde von den Schreibern härtere Strafen für Täter gefordert, Aufhebung der Verjährungsfristen bei solch schweren Vergehen an wehrlose Kinder.
Die Mehrzahl der Zuschauer war tief erschüttert, dass es sowas in Deutschland gibt und gar die oberste Schicht die kriminell, organisierten Fäden zieht.
Viele fragten nach, was man konkret dagegen tun könne, und äußerten den Wunsch, aktiv in Helferorganisationen sich einbringen zu wollen.
Die oben genannten Experten, die die unzähligen Fragen der Chat – User beantworteten, waren gut informiert rund um das Thema sex. Gewalt an Kindern, Traumafolgen usw.
Einzig auch sie unterschieden leider nicht zwischen reine Pädophilie und sexualisierte Gewalt. Hier ist große Aufklärung dringend von Nöten.
Denn die Täter sind garantiert nicht pädophil, die in der wahren Geschichte, um die sich der Film wohl drehte, diese Verbrechen an den unzählig vielen Kindern begangen haben.
Da bin ich mir zu 100 % sicher!
Dass die Täter im Film zunächst als Pädophile hingestellt wurden, ist mir auch aufgefallen. Im Laufe der Zeit sah man zwar, dass die Täter Ehemänner, Väter und Großväter waren, also in ganz „normalen“ Familienkonstrukten lebten, aber ich hätte mir gewünscht, dass deutlicher herausgestellt wird, dass Kinderschänder in den seltensten Fällen pädophil sind!
6,27 Millionen Zuschauer, das ist ein Marktanteil von 18,3 %, sahen gestern Abend im Ersten den Fernsehfilm „Operation Zucker“. Der Film über Kinderhandel und gewerbsmäßigen Kindesmissbrauch in Deutschland war damit die meistgesehene Sendung um 20.15 Uhr.
Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen Volker Herres: „Dass wir mit so einem dunklen und unfassbar schwierigen Thema so viele Zuschauer erreichen konnten, zeigt, wie dringend es ist, sich gerade auch mit fiktionalen Mitteln einer solchen Thematik anzunehmen. ‚Operation Zucker‘ hat mit großer Intensität vorgeführt, wie schwer es ist, die abscheulichen Verbrechen an wehrlos verschleppten und verkauften Kindern zu ahnden. Umso entschiedener muss unsere Wachsamkeit sein. Der Film ist dafür ein wichtiger Appell.“
Begleitet wurde die TV-Ausstrahlung von einem umfassenden Web-Special mit Interviews, Hintergründen und einem außerordentlich rege besuchten Live-Chat mit knapp unter 50.000 Nutzern, bei dem die Produzentin Dr. Gabriela Sperl, BR-Redakteurin Dr. Stephanie Heckner und Elsbeth Müller (Geschäftsführerin UNICEF Schweiz) als Experten mit den Zuschauer(inne)n den ganzen Abend über im Dialog waren. „Soll ich mir ‚Operation Zucker‘ ansehen? Muss ich das wirklich?“ war einer der ersten Einträge. „Ist das ein echter Fall? Kaum zum Aushalten.“ „Was kann man tun?“ Diese Frage durchzog den Chat den ganzen Abend lang.
„Der Film ‚Operation Zucker‘ hat am gestrigen Abend seinen öffentlich-rechtlichen Auftrag erfüllt: Er hat für ein dringliches Thema zur besten Sendezeit breiteste Aufmerksamkeit geschaffen. Wenn solche Filme dann auch noch einen so großen Zuspruch haben wie bei ‚Operation Zucker‘, sowohl in der TV Ausstrahlung als auch im begleitenden Online-Angebot, dann macht uns das Mut, solche wichtigen gesellschaftlichen Themen auch weiterhin in unseren Fernsehfilmen anzubieten“, so Fernsehdirektorin Bettina Reitz (BR).
Quelle: Das Erste