Bücherliste 1

… empfohlen von „Miss Marple“

Martha Schalleck: Keine Angst vorm „Kinderschänder“, Gefahr Sexueller Missbrauch – Was Eltern tun können: Aufklärung, Prävention, Symptome, Hilfe, Gerichtsverfahren, Sonderteil: Glaubhaftigkeitsgutachten Verlag: Madenoglu, Dimos; Auflage: 3., 2. korrigierte Auflage, Nachdruck (12. Juli 2010), ISBN-10: 3981286405, ISBN-13: 978-3981286403

Text des Verlags:

Das Buch enthält zahlreiche allgemeine Anregungen und Überlegungen zum Schutz von Kindern vor Missbrauch: Worauf soll man achten? Wie mit Kindern umgehen? Was soll man ihnen sagen? Für den Fall eines vagen oder konkreten Verdachtes findet der Leser alle wichtigen Informationen, von den ersten Auffälligkeiten über aufdeckende Gespräche, den Gang zur Beratungsstelle oder zur Polizei bis hin zu Gerichtsverfahren und der Begutachtung der Glaubwürdigkeit der Kinder. – Die ausführliche Kritik an den Glaubwürdigkeitsgutachten, mit den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen und Studien, ist besonders wichtig für alle, die mit Gerichtsverfahren wegen sexuellen Missbrauchs zu tun haben: AnwältInnen, StaatsanwältInnen und RichterInnen. Ein Kapitel gibt Eltern wertvolle Hinweise, wie sie ihre missbrauchten Kinder besser verstehen und ihnen helfen können. Mit umfangreichen weiterführenden Hinweisen und Leseempfehlungen für jedes Kapitel.

Buchrückseite:
Jedes 10. Kind ist betroffen, und die Eltern erfahren es meist zu spät oder nie! – Wissenschaftliche Studien zeigen: Information und Training helfen, gegen sexuellen Missbrauch vorzubeugen – Vorbeugen bedeutet: Kinder stark machen – Helfen gelingt nur, wenn man sich auskennt Wissen schützt Kinderleben! Insiderwissen für alle, die informiert sein wollen. Und für jene, die glauben, sie wüssten Bescheid.

Persönliche Empfehlung:
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass viele Menschen Angst vor dem Thema „sexueller Missbrauch“ haben und sich eigentlich lieber nicht damit beschäftigen mögen. Und ich kann das natürlich auch verstehen. Einerseits. Andererseits ist es so, dass GENAU DAS den Tätern Sicherheit gibt – nämlich die Uninformiertheit der breiten Bevölkerung.
Dieses Buch ist für alle, die eigentlich Angst haben, sich mit dem Thema näher zu befassen GENAU DAS RICHTIGE, weil es hilft, diese Angst zu verlieren. Es steckt so voller wichtiger Informationen PLUS ganz konkreter Handlungsmöglichkeiten für Erwachsene, die Kinder schützen wollen, bzw. falls sie mit solch einem Fall konfrontiert werden, wissen wollen, wie sie darauf richtig reagieren und was sie dann tun können.
Dieses Buch macht Mut (dass man Kinder schützen kann, bzw. ihnen helfen kann, eventuelle Erlebnisse zu bewältigen) und gibt handfeste, konkrete Tipps und Handlungsanweisungen dazu. Es hilft, gerade nicht in dem Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit diesem Thema gegenüber stecken zu bleiben. Es gibt einem das Gefühl, dass es NICHT die Täter sind, die gewinnen werden.
Ich lege allen dieses Buch ganz, ganz dringend ans Herz – egal, ob sie selbst Kinder oder Enkelkinder haben, die sie schützen möchten, oder ob sie glauben, dieses Thema ginge sie nichts an. Je mehr Menschen Bescheid wissen, wie „sexueller Missbrauch“ funktioniert, umso schwerer wird es den Tätern gemacht, Kinder für ihr Leben zu beschädigen.
Ich möchte hiermit auch bitten, zu Multiplikator/innen zu werden: Informieren Sie andere Mütter und Väter, Großeltern, Erzieher/innen usw. über dieses Buch. Sorgen Sie bitte mit dafür, dass diese wichtigen Informationen und so konkreten Hilfestellungen möglichst viele erreichen – zum Schutz der Kinder.
Ich kenne viel Literatur zum Thema. Ich kenne aber bislang kein solches Buch, das Erwachsenen so konkret Hilfestellung gibt, ihrer Aufgabe – nämlich Kinder zu beschützen, bzw. ihnen zu helfen, wenn sie in Not sind – gerecht zu werden.
Haben Sie keine Angst vor dem Thema und dem Buch. Sie werden sich danach nicht mehr so hilflos dem Thema gegenüber fühlen, sondern im Gegenteil: vermutlich zum ersten Mal konkret wissen, was SIE tun können.

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Märchen sind ja nicht nur „irgendwelche Geschichten“. Es hat ja einen Grund, warum sie über so viele Jahrhunderte in so vielen unterschiedlichen Kulturen bestehen blieben. Ebenso hat es einen Grund, dass es sich immer wieder um ähnliche Geschichten mit ähnlichen Konstellationen und ähnlichen Beteiligten handelt. In der Psychotherapie geht man davon aus, dass Märchen grundsätzliche Themen der menschlichen Entwicklung (Reife) bearbeiten und bildhaft darstellen. In der Auseinandersetzung mit den Märchentexten können in einem/einer selbst archetypische Figuren wie „die Königin“, „der König“, das neue Leben (Prinzessin/Königstochter, Prinz/Königssohn), hilfreiche und „böse“ Kräfte (Zwerge, Tiere, Zauberinnen und Feen, Köche, Räuber, „böse“ Königinnen, Drachen, Eispaläste…), usw. wieder auferstehen und dem Bewusstsein somit zugänglich werden.

Gerade das Bild von der jungen (und eigentlich voller Leben und Zukunft steckenden) Königstochter im gläsernen Sarg hat, so finde ich, sehr viel Bezug zu einem Leben, wie es viele Überlebende von sexueller Gewalt kennen.

Das 1995 im Kreuz-Verlag veröffentlichte Buch „Schneewittchen – Das fast verlorene Leben“ von Theodor Seifert (geb. 1931, Diplompsychologe und (ehemaliger?) stellvertretender Leiter der Psychotherapeutischen Klinik Stuttgart) bietet diese Möglichkeit der eigenen Identifikation mit der Märchenfigur Schneewittchen, aber eben auch mit all den anderen Beteiligten (wie „guter“ und „böser“ Königin, dem – völlig abwesenden – König, den Zwergen, etc.) besonders gut. Das Märchen Schneewittchen, so schreibt der Autor, antwortet auf die Frage, wie ein Leben, das „wie tot“ ist, wie in einem gläsernen Sarg, wiedergefunden werden kann. „Schneewittchen lebt, das heißt: Trotz aller Widerstände sind neues Leben und neues Lieben möglich.“
(ISBN-10: 3268000096, ISBN-13: 978-3268000098)

Das 2002 ebenfalls im Kreuz-Verlag erschienene Buch „Wie verletzte Gefühle heilen können. Schneewittchen“ wurde von Theodor Seifert und seiner Frau Angela Seifert (geb. 1938, klinische Transaktionsanalytikerin, Paartherapeutin) zusammen verfasst. Auch hier begegnet man/frau all den beschriebenen Figuren, die ja letztlich in einem/einer selbst leben. Es hat vertieft vieles von dem, was in obigem Buch dargestellt wird. Angela Seifert ergänzt das Buch mit sehr viel Wissen über Weibliches und weibliche Stärke, was uns Überlebenden, die meist ebenfalls mit einer „bösen Königin“ aufwachsen mussten, neue Ansatzpunkte zur Selbstentwicklung geben kann.

Insgesamt ist hier allerdings der Fokus stärker auf das Thema „Paarbeziehung“ bzw. die gestörte Beziehung zwischen den Geschlechtern allgemein. Da aber alle Märchenfiguren ja auch IN uns selbst leben, geht es letztlich also auch um die gestörte Beziehung des Weiblichen und Männlichen IN UNS SELBST. Somit sollte die „Erlösung“ auch nicht von einem auf einem weißen Ross daher reitenden Königssohn erwartet werden! Sondern zur „Erlösung“ bedarf es – so sagt es das interpretierte Märchen – des INNEREN Königssohns sowie des ERWACHTEN Schneewittchens IN jeder und jedem von uns.
(ISBN-10: 378312087X, ISBN-13: 978-3783120875; leider derzeit vergriffen)
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Ursula Wirtz: „Seelenmord“, Kreuz-Verlag, ISBN: 978-3783119634

Die Autorin setzt sich mit den verschiedenen Möglichkeiten der Therapie mit Inzestbetroffenen auseinander (…). In der Therapie, so Ursula Wirtz, geht es um die Suche nach der gemordeten Seele, nach dem wahren Selbst. Sie zeigt, wie sexuell misshandelte Frauen aus ihrer seelischen ‚Totenstarre‘ herausfinden und ihren Gefühlen und ihrem Körper wieder näherkommen können. Mit der Frage nach dem Sinn und der Möglichkeit des Heilwerdens wird auch die spirituelle Dimension des Inzestthemas berührt. Ein Buch für Menschen, die in ihrer psychischen Integrität verletzt worden sind, und für alle, die Inzestbetroffene dabei begleiten, das Trauma zu bewältigen und in ihren Lebenskontext zu integrieren.

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Monika Gerstendörfer: „Der verlorene Kampf um die Wörter: Opferfeindliche Sprache bei sexualisierter Gewalt“ Junfermann-Verlag, ISBN: 978-3-87387-641-5

„Kinderschänder gibt es nicht!“ Was für eine provokant klingende und irritierende Aussage! Doch die wahren Provokateure sind wir. Denn wir alle benutzen solche Unwörter wie „Kinderschänder“, „Sextouristen“, „Triebtäter“, „Sexgangster“ und damit eine im wahrsten Sinne des Wortes gewalt-tätige Sprache. Wörter, Begriffe und Namenstäfelchen, die Tat und Täter nicht beim Namen nennen und so die wirkliche Problematik nicht erfassen, sondern die Opfer (nochmals) verletzen, die Taten bagatellisieren und die Täter entlasten. Sprache ist eine perfide Waffe, wenn sie sich gegen die Opfer richtet. Im Problembereich der sexualisierten Gewalt ist das leider die Regel. Die Folgen für Opfer, Täter und die ganze Gesellschaft können so nie ans Tageslicht kommen und einer Problemlösung zugeführt werden. Unsere Sprache spiegelt und schafft Wirklichkeit – eben auch Gewaltwirklichkeit. Und sie verschleiert und bagatellisiert, wenn wir von “ Beziehungsdramen“ oder „Familienstreitigkeiten“ reden, wo es tatsächlich um brutale Morde ging. Immer an der Wirklichkeit (der Opfer) vorbei … Diese Wirklichkeit wird im Buch ins Zentrum gerückt. So wird deutlich, dass sich Vieles ändern muss. Eben auch unsere Sprachführung. Wir alle können so zum Kampf gegen Gewalt beitragen.

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Judith Herman: „Die Narben der Gewalt“, Junfermann-Verlag, ISBN: 87387-525-X

Dieses Buch ist die Frucht von zwanzig Jahren Forschung und praktischer Arbeit mit Opfern von sexueller und häuslicher Gewalt und spiegelt auch die vielfältigen Erfahrungen mit zahlreichen anderen traumatisierten Patienten wider, vor allem mit Kriegsveteranen und Opfern von politischem Terror. Es ist ein Buch über die Wiederherstellung von Verbindungen: Verbindungen zwischen öffentlichen und privaten Welten, zwischen Individuum und Gesellschaft, zwischen Mann und Frau. Es ist ein Buch über Gemeinsamkeiten: zwischen Vergewaltigungsopfern und Kriegsveteranen, zwischen mißhandelten Frauen und politischen Gefangenen, zwischen den Überlebenden der riesigen Konzentrationslager, errichtet von Tyrannen, die über Völker herrschten, und den Überlebenden der kleinen, versteckten Konzentrationslager, errichtet von Tyrannen, die über ihre Familie herrschen. Wer Furchtbares durchlebt hat, leidet unter bestimmten vorhersehbaren psychischen Schäden. Das Spektrum traumatischer Störungen reicht von den Folgen eines einzigen überwältigenden Ereignisses bis zu den vielschichtigen Folgen lang anhaltenden und wiederholten Missbrauchs. Gängige diagnostische Kategorien, insbesondere die häufig bei Frauen diagnostizierten schweren Persönlichkeitsstörungen, berücksichtigen im Allgemeinen zu wenig, was es bedeutet, wenn ein Mensch zum Opfer geworden ist. Im ersten Teil des Buches wird das Spektrum menschlicher Reaktionen auf traumatische Ereignisse beschrieben, im zweiten Teil wird der Verlauf des Heilungsprozesses geschildert und ein neues Konzept für die Psychotherapie von traumatisierten Patienten entwickelt. Aussagen von Opfern und Fallbeispiele aus der umfangreichen Literatur illustrieren die Besonderheiten traumatischer Störungen und die Prinzipien der Behandlung. Dieses Buch gehört in den USA seit Jahren zu den wichtigsten und zugleich erfolgreichsten Büchern aus dem Bereich der Psychotraumatologie. Die deutschsprachige Ausgabe war zuerst bei Kindler erschienen.

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Barbara Kavemann/Ingrid Lohstöter: „Väter als Täter“, rororo aktuell, ISBN: 978-3499152504

Die beiden Expertinnen (Sozialwissenschaftlerin und Rechtsanwältin) erstellten für den Deutschen Jugendbericht 1983 ein Gutachten über sexuellen Missbrauch in der Familie. In diesem Buch beschreiben sie darüber hinaus, was sie in langen Einzelgesprächen mit den Betroffenen erfuhren.

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Josephine Rijnaarts: „Lots Töchter“, Claasen-Verlag/DTV-Taschenbuch-Verlag, ISBN: 978-3423350310

Engagiert und kritisch setzt sich die niederländische Autorin Josephine Rijnaarts mit den kulturanthropologischen, psychoanalytischen und sozialpsychologischen Theorien auseinander. Sie stellt ihnen neue Forschungsergebnisse und eigene Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit Inzestopfern gegenüber und lässt betroffene Mädchen und Frauen zu Wort kommen.

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Elisabeth Trube-Becker: „Missbrauchte Kinder – Sexuelle Gewalt und wirtschaftliche Ausbeutung“ Kriminalistik-Verlag, ISBN: 3-7832-0492-5

Körperlich und seelisch misshandelt, sexuell ausgebeutet, zu schwerer Arbeit missbraucht, zum Betteln verstümmelt, wie Ware gehandelt, zur Prostitution und Pornographie verkauft. Diese traurige Bilanz zur Situation vieler Kinder zieht Professor Dr. Elisabeth Trube-Becker, die bereits 1982 mit „Gewalt gegen das Kind“ auf das Problem Kindesmisshandlung aufmerksam gemacht hat. Sie schildert, welchen täglichen Qualen Kinder schon im Säuglicngsalter ausgesetzt sind. Elisabeth Trube-Becker appelliert eindringlich an Ärzte, Pädagogen und Politiker, mehr Mut zu zeigen, und an uns alle, Kinder zu behüten und ihnen zu glauben.

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Heinz-Peter Röhr: „Ich traue meiner Wahrnehmung: Sexueller und emotionaler Missbrauch oder das Allerleirauh-Schicksal“, Walter Verlag, ISBN: 978-3530400359

Missbrauch an Kindern geschieht in aller Stille. Die meisten von sexuellem Missbrauch Betroffenen reden niemals über das Verbrechen, das an ihrem Körper, ihrem Geist und ihrer Seele begangen wurde, und leiden ein Leben lang unter der dadurch entstehenden Isolation. Diese zu unterbrechen ist das Ziel des Autors. Anhand des Märchens „Allerleirauh“ , das bildhaft das Drama des sexuellen Missbrauches durch den Vater mit all seinen Folgen spiegelt, vermittelt er in anschaulicher Weise das notwendige Wissen über Entstehung, Folgen und Heilungsmöglichkeiten. Da der emotionale Missbrauch von Kindern deren körperliche Integrität im allgemeinen nicht verletzt, wird er meist unterschätzt. Seine psychischen Folgen sind denen des sexuellen Missbrauches jedoch oft ähnlich. In einem zweiten Teil des Buches geht der Autor daher auch den verschiedenen Formen des emotionalen Missbrauchs nach und stellt zudem den Zusammenhang her zwischen Missbrauchserfahrung und Suchtverhalten.

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Alice Miller: „Das Drama des begabten Kindes“, Suhrkamp-Verlag, ISBN: 978-3518374504

Gemeinsame Leitthemen der in diesem Band enthaltenen drei Studien sind die Ursprünge des Selbstverlustes und Wege der Selbstfindung. Das Drama des begabten, das heißt sensiblen, wachen Kindes besteht darin, dass es schon früh Bedürfnisse seiner Eltern spürt und sich ihnen anpasst, indem es lernt, seine intensivsten, aber unerwünschten Gefühle nicht zu fühlen. Obwohl diese „verpönten“ Gefühle später nicht immer vermieden werden können, bleiben sie doch abgespalten, das heißt: der vitalste Teil des wahren Selbst wird nicht in die Persönlichkeit integriert. Das führt zu emotionaler Verunsicherung und Verarmung (Selbstverlust), die sich in der Depression ausdrücken oder aber in der Grandiosität abgewehrt werden. Die angeführten Beispiele sensibilisieren für das nicht artikulierte, hinter Idealisierungen verborgene Leiden des Kindes wie auch für die Tragik der nicht verfügbaren Eltern, die einst selbst verfügbare Kinder gewesen sind.

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Alice Miller: „Die Revolte des Körpers“, Suhrkamp-Verlag, ISBN: 978-3518457436

Das vierte Gebot verlangt von uns, unsere Eltern zu ehren und zu lieben, auf dass wir – so die versteckte Drohung – lange leben. Dieses Gebot der Ehr-Furcht beansprucht universelle Gültigkeit. Wer es befolgen will, obwohl er von seinen Eltern einst missachtet, misshandelt, missbraucht wurde, kann dies nur, wenn er seine wahren Emotionen verdrängt. Gegen diese seelische Verstümmelung und das Ignorieren von unbewältigten Kindheits-traumata revoltiert indes der Körper häufig mit schweren Erkrankungen. Wie diese entstehen, zeigt Alice Miller, die Autorin des Welterfolgs Das Drama des begabten Kindes, in ihrem neuen Werk: Die Revolte des Körpers handelt von dem Konflikt zwischen dem, was wir fühlen und was unser Körper registriert hat, und dem, was wir fühlen möchten, um den moralischen Normen zu entsprechen, die wir seit jeher verinnerlicht haben.

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Ray Wyre/Anthony Swift: „Und bist du nicht willig… DIE TÄTER“, Volksblatt-Verlag, ISBN: 3-923243-69-3

Sexuelle Gewalt ist kein zufälliger oder einmaliger Fehltritt. Der Autor Ray Wyre arbeitet als Therapeut mit Tätern (Kindesmisshandler und Frauenvergewaltiger). Anhand zahlreicher Fallbeispiele dokumentiert er in diesem Buch, dass sexuelle Gewalt eine Wiederholungstat ist. Er zeigt, wie systematisch Täter ihre Opfer suchen und die Gewalttaten vorbereiten.

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Louise Armstrong: „Kiss Daddy Goodnight“, Suhrkamp Taschenbuch, ISBN: 3.518-37495-8

Manchmal wirken die verdrängten Erinnerungen wie eine Zeitbombe: während all der täglichen Aufregung des Heranwachsens ticken sie leise, scheinbar harmlos vor sich hin, und dann – wenn das Mädchen beginnt, sich emotional von ihrem Zuhause zu lösen – explodieren sie mit aller Gewalt. Oft liegen die Erinnerungen noch viel tiefer vergraben. Wie eine Reihe von Landminen bleiben sie über lange Zeit untätig – bis irgend etwas, manchmal etwas auf den ersten Blick völlig Neutrales, eine Mine anstößt. Und später, oft sogar viel später – krach – fliegt eine andere Mine hoch.

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Ingrid Olbricht: „Was Frauen krank macht – Zur Psychosomatik der Frau“, Kösel-Verlag, ISBN: 9783466344536

Frauen erkranken „anders“ als Männer. Sie gelten allgemein als schwächer und weniger belastbar, werden häufiger psychosomatisch behandelt und bekommen mehr Medikamente. Warum? Ingrid Olbricht schildert die Ursachen und geht auf verschiedene körperliche, seelische, soziale und ökologische Gegebenheiten ein – auf das, was Frauen krank macht. Sie widmet sich dabei den einzelnen Lebensphasen wie Kindheit, Jugend, mittlere Lebensphase und Wechseljahre und zeigt, was Frauen tun können, um psychisch und körperlich gesund zu werden und zu bleiben. Eine aufschlussreiche Lektüre! Dr. med. Ingrid Olbricht Fachärztin für psychotherapeutische Medizin, war viele Jahre Chefärztin der psychosomatischen Abteilung der Wicker-Klinik in Bad Wildungen und ist Autorin zahlreicher Publikationen zum Thema „Gesundheit der Frau!“.

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Aphrodite Matsakis: „Wie kann ich es nur überwinden?: Ein Handbuch für Trauma-Überlebende“ , Junfermann-Verlag 2004, ISBN: 978-3873875920

In ihrem bahnbrechenden Buch erläutert Aphrodite Matsakis unterschiedliche Formen von Traumatisierung und zeigt auf, wie Trauma-Überlebende unter Posttraumatischer Belastungsstörung leiden. „Wie kann ich es nur überwinden?“ wendet sich an die Trauma-Überlebenden selbst, erklärt ihnen das Wesen der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und beschreibt den Heilungsprozeß.

Das Buch wird Betroffenen helfen:

herauszufinden, ob Sie unter PTBS leiden
mit posttraumatischen Gefühlen wie Wut, Trauer und Schuldgefühlen fertig zu werden
verwandte Probleme wie Depression, Substanzmißbrauch, Zwangsstörungen und geringe Selbstachtung zu erkennen
„Trigger“ zu identifizieren, die Flashbacks (Erinnerungsblitze), Angstanfälle und andere Symptome auslösen
Verletzungen zu lindern, die durch die Vorwürfe und das unsensible Verhalten anderer entstanden sind
ein Gefühl der eigenen Stärke und Hoffnung auf die Zukunft wiederzuerlangen

„Obwohl viele Trauma-Überlebende glauben, sie „könnten es nicht überwinden“, wird die Arbeit mit diesem Buch in Verbindung mit einer geeigneten Therapie ihnen auf Ihrem Weg zur Heilung sicherlich von Nutzen sein.“ – Mary Beth Williams „Für Trauma-Überlebende und für Therapeuten, die traumatisierte Patienten behandeln, hat Frau Dr. Matsakis eines der informativsten und sensibelsten Bücher über die Überwindung von Traumatisierungen geschrieben. – Yigal Ben-Haim
Ein ausführlicheres Bild von diesem Buch können sich die Leser durch die Leseproben auf der Verlags-Website machen.

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Carmen R. Berry „Die Erlöser-Falle. Lust und Frust der Helfer-Typen“, Kösel-Verlag, ISBN: 978-3466342471

Jeder kennt den stets hilfsbereiten Nachbarn, die Kollegin, die immer für alle einspringt, die Mutter, die nie an sich selber denkt. Solche Helfer- oder Erlöser-Typen sind stets im Einsatz und für andere da. Sie gehen bis zur Selbstaufgabe, um anderen zu helfen. In ihrem missionarischen Drang, Gutes zu tun, mißachten „Erlöser“ jedoch sowohl ihre eigenen Bedürfnisse als auch die der anderen. Die Folge ist häufig inneres Leid und der Verlust echter Bindungen.

Carmen Berry kennt aus persönlicher und beruflicher Erfahrung die Tücken dieser Erlöser-Falle. Sie beschreibt sieben charakteristische Helfer-Typen: die Beglücker, die Retter, die Schenker, die Berater, die Beschützer, die Lehrer und die Kreuzritter. Darin und in den vielen Fallgeschichten kann jeder sich selbst leicht wiedererkennen und einschätzen.

Einfühlsam führt die Autorin vor Augen, wie schon Kinder dieses „Helfen“ erlernen und welche Auswirkungen es später haben kann. Damit eröffnen sie allen „Erlösern“ einen Weg, sich endlich selber anzunehmen und innige Beziehungen einzugehen, die von wechselseitiger Unterstützung geprägt sind.

Carmen R. Berry, geboren 1953, studierte Soziologie, Sozialwissenschaften und Sozialarbeit. Seit 1980 ist sie im Bereich der Therapie und Prävention sexuellen Kindesmißbrauchs tätig u.a. im „Southern California Training Center for Child Sexual Abuse Treatment“ in Los Angeles.

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